Nocte Obducta

Hier die Autobiografie, d.h. von Sänger Marcel Breuer selbst geschrieben

Juli 1993 bis August 1995 - Desîhra Begonnen hat eigentlich alles im Sommer 1993. Damals gründeten wir die Band Desîhra. Wir waren ein Haufen undisziplinierter Jungs, gerade mal fünfzehn und sechzehn Jahre alt, und eigentlich wussten wir nie so recht, was wir denn eigentlich wollten. Stilistisch war die ganze Sache eine wüste Mischung aus allen möglichen Spielarten des Metal, und glücklich war damit eigentlich niemand. Weder nahmen wir ein Demo auf, noch standen wir jemals gemeinsam auf der Bühne, was allerdings eher auf mangelnde Disziplin und völlige Orientierungslosigkeit zurückzuführen ist, nicht etwa auf völlige musikalische Unfähigkeit der Beteiligten. Im Juni 1995 kam es dann zum unweigerlichen Auseinanderbrechen der Band. Geplant war, das neue Material noch einmal zu überarbeiten ("In einem Mittsommernachtsschatten" war eines der Lieder, auf die wir uns damals konzentrieren wollten), sich für eine gewisse Auswahl an Liedern zu entscheiden, um dann nach ein paar Monaten Pause das Proben wieder aufzunehmen. Dazu kam es natürlich nie. Zwar beteiligte sich Keyboarder Benedikt, der nur wenige Monate vor dem Ende von Desîhra zu uns gestoßen war, an den Arbeiten, doch Gitarrist Jan, der der dritte im reduzierten Bunde sein sollte, verabschiedete sich höchst unehrenhaft Ende August. Auch der Kontakt zu den übrigen Mitmusikern brach ab, so dass das Kapitel Desîhra komplett abgeschlossen war. Dennoch wurde nicht all das alte Material verworfen. Einige Songs von Nocte Obducta enthalten Elemente dieser alten Lieder, und mehr werden kommen

September 1995 bis Oktober 1996 - Neuer Name, neues Pech Nunmehr nur noch zu zweit benannten wir uns im Herbst 1995 um in Nocte Obducta, und ich widmete mich völlig dem Songwriting. "In Erinnerung an Herbststürme" ist eines der Lieder, die in dieser Zeit entstanden, wenn es auch Jahre dauerte, bis es endlich mal auf einem Album landete. Doch nach einem Jahr fruchtloser Zusammenarbeit - also im Herbst 1996 - warf auch Benedikt das Handtuch und beendete freundlicher Weise auch noch die Freundschaft. Zwar hatte ich mittlerweile Alex kennengelernt (übrigens auf dem ersten Agathodaimon -Konzert außerhalb ihres Proberaums um Ostern 1996), der ein wunderbar fieses Organ hatte und Keyboards spielte, aber bis auf vereinzelte Treffen lief da irgendwie nichts.

November 1996 bis Dezember 1997 - Stagnation I Relativ alleine und frustriert nahm ich nun wieder Kontakt zu zweien der Desîhra-Leute auf, es handelte sich um Schlagzeuger Limbach und Basser S. Magic M., der nun allerdings die Gitarre übernahm, sein eigentliches Instrument. Im Dezember begannen wir dann wieder mit den Proben, verstärkt von Sathonys am Bass, Alex an den Keyboards, sowie Nesthäkchen Torsten, der über eine Anzeige zu uns gefunden hatte, am Mikro. Die Tatsache, dass wir wie in den ersten Monaten mit Desîhra im Keller eines Reihenhauses probten, brachte aber bald Schwierigkeiten mit den Nachbarn, so dass das Zusammenspiel schon im April 1997 wieder endete, wenn auch nur vorläufig.

Mit der Unterstützung von Alex und dem Agathodaimon-Drummer Matthias machte ich mich nun daran, den alten Luftschutzkeller auf dem Grundstück meiner Eltern zu einem Proberaum umzubauen, was einiges an Zeit und Geld kostete. Oktober war der Raum dann endlich fertig, doch schon die ersten Proben zeigten, dass es sinnlos war, weiterhin mit Limbach zu proben, da er zwar durchaus ein guter Drummer war, allerdings für diese Spielweise des Metal nicht unbedingt geeignet zu sein schien. Mitte Oktober übernahm also Matthias die Arbeit am Schlagzeug, und endlich begannen wir, konsequent zu proben.

Januar 1998 bis September 1998 - "Doch lächeln die blutleeren Lippen" Anfang Januar 1998 ging es dann endlich ins Studio, wo das Demo ". doch lächeln die blutleeren Lippen / Begräbnisvermählung" aufgenommen wurde. Es enthielt die Stücke "Begräbnisvermählung", "In Erinnerung an Herbststürme", "Solange Euer Fleisch noch warm ist" und das spontan hinzugenommene Keyboardstück "Totgeburt", das "Eine Teichoskopie" ersetzte, welches wegen eines Defektes im Studio leider entfallen mußte. Dieses Stück ist allerdings nicht mit dem Song "Totgeburt" vom Album "Galgendämmerung" zu verwechseln, aus dargelegten Gründen bestand die Instrumentierung ausschließlich aus Synthies, genauer gesagt der Leitmelodie des bislang noch nicht umgesetzten Stückes "Traumschänder", und dem Text von "Totgeburt". Dass Demo wurde weitestgehend gut aufgenommen und sogar zum Demo der Ausgabe im Deftone gekürt.

Es folgten ein paar eher unbeholfene Auftritte (gleich beim ersten fiel der Unhold wegen Krankheit kurzfristig aus) und schließlich der Plattenvertrag mit GSM. Im Sommer 1998 enterte man frohen Mutes ein Studio in Frankfurt, um "Lethe (Gottverreckte Finsternis)" aufzunehmen, doch leider lief hier alles Mögliche schief. Der Mix klang so dermaßen unter aller Sau, dass wir es nicht verantworten konnten, "Lethe" zu veröffentlichen. Da auch das Drumming nicht besonders gut ausgefallen war, entschlossen wir uns dazu, alles neu zu machen. Die Schuld dafür wurde erstmal nur uns (und ganz besonders Matthias) in die Schuhe geschoben, dabei war das unbefriedigende Drumming eigentlich nur etwas, das zu der katastrophalen Produktion hinzukam, und wir waren mächtig angepisst, zumal wir die Kosten für dieses vergeigte Zeug nun ganz alleine zu tragen hatten, da wir die Partei war, die sich entschloss, alles noch einmal von vorne zu beginnen.

Oktober 1998 bis Juli 1999 - "Lethe" Im Herbst ging es zurück in die Steinberger Studios, in denen auch schon das Demo entstanden war, und der zweite Versuch saß. Zwar war niemand mit dem Resultat wirklich zufrieden, aber rückblickend ist "Lethe" ein ordentliches Black Metal Debüt, mit all den Sachen, mit denen eine erste Veröffentlichung einer kleinen und vor allem finanzschwachen Band zu kämpfen hat. So waren denn auch die Kritiken durchweg gut bis sehr gut, und die Truppe, die auch schon das Demo aufgenommen und des öfteren gemeinsam auf der Bühne gestanden hatte, schien sich gut aufeinander einzuspielen. Tatsächlich war dem aber leider nicht so. Angepisst von Plattenfirmen, Zeitschriften und der öffentlichkeit und mit dem Wille, seine eigenen Ideen zu realisieren, verließ Alex im Frühling 1999 die Band. Ersatz war glücklicher Weise schnell gefunden in Form von Steffen:Emanon, und mit ihm setzte man die Proben für das zweite Album "Taverne (In Schatten schäbiger Spelunken)" fort.

August 1999 bis Dezember 1999 - "Taverne" Die Aufnahmen fanden im August 1999 statt, und obwohl sie unter einem enormen Zeitdruck bewerkstelligt werden mußten, schaffte es "Taverne" auf Platz 1 im Legacy und konnte auch sonst nur positive Kritiken ernten. Alles hätte die wie am Schnürchen laufen können, aber noch im November trennte man sich von Sathonys, und mal wieder war eine Veränderung im Line-up eingetreten. Für Sathonys kam noch vor Jahresende Shin, und eigentlich waren wir alle überzeugt, in der bislang stärksten und demzufolge vermutlich auch stabilsten Konstellation zusammen zu spielen (Dem war natürlich nicht so).

Januar 2000 bis Juli 2000 - "Schwarzmetall" In neuer Besetzung arbeiteten wir nun weiter an "Galgendämmerung (Von Nebel, Blut und Totgeburten)" und schlugen uns mit allem möglichen Scheißdreck herum. Es kam zu einem albernen Zoff mit Agathodaimon, man legte uns irgendwelchen Unsinn in den Mund, man schien wesentlich mehr von uns zu erwarten als man uns bieten konnte, und irgendwie hatten wir das ungute Gefühl, dass einem die "Musikwelt" ein bestimmtes Verhalten antrainieren wollte. Dazu kamen immer vollere Terminkalender der einzelnen Mitglieder, außerdem der häufiger werdender ärger mit S. Magic M. und schließlich dessen Bekanntmachung im März, dass er die Band im September in Richtung Berlin verlassen würde. Das Bandklima litt selbstverständlich unter all diesen Umständen, und so staute sich einiges an Unmut an. Dieser Unmut entlud sich darin, daß wir uns ständig des Todes betranken und ich außerdem den Entschluß fasste, in diesem Jahr gleich zwei Alben aufzunehmen: "Schwarzmetall (Ein primitives Zwischenspiel)" sollte all unseren ärger zu Musik werden lassen und sich endlich einmal ausschließlich dem rohen, unschönen Black Metal widmen. Im Juni nahmen wir dieses absolut ungeschliffene Stück schwarzen Metalls an nur einem Wochenende und unter Zuhilfenahme beachtlicher Biermengen auf und stießen sogar auf viel Gegenliebe, denn da hier nicht gepfuscht und gedreht wurde, sondern ganz einfach und direkt die ursprünglichste Form einer Musikrichtung, die wir lieben, auf Tonträger gebannt wurde, OHNE dass man sich überlegte, wie man es vielleicht ganz besonders so oder ganz besonders so anstellen und beibiegen könnte, klang das Album tatsächlich wie ein Ausbruch aus den frühen Neunzigern. Auch wenn nicht wenige Menschen mit dafür umso weniger Gehirn noch immer behaupten, dieses Album sei nicht ernst zu nehmen, da es entweder nur eine Verarsche der Szene oder sowieso aus Gründen der Herkunft (also kommend aus dem Hause Nocte Obducta) untrue sei. Nun, wir wissen, was man von den äußerung des Pöbels, der sich selber "Elite" nennt, zu halten hat.

August 2000 bis September 2000 - "Galgendämmerung" Der Hochsommer bestand dann eigentlich nur aus stressigen Proben und anhaltenden Alkoholexzessen (die allerdings meistenteils sehr angenehm waren, die negative Stimmung dieses Jahres beschränkte sich einzig und allein auf die Art und Weise, wie wir musikalisch zusammenarbeiteten, sobald die Instrumente verklungen waren und wir ein Bier in den Klauen hatten, war der Spaßfaktor so dermaßen hoch, dass Frühling und Sommer 2000 zu einem Sinnbild für übermütige Exzesse wurden), bis wir im September zum nunmehr fünften mal in den Steinberger Studios einkehrten, um endlich "Galgendämmerung" aufzunehmen. Nach dem Zeitdruck, der aus der erst so kurz zurückliegenden Aufnahme von "Schwarzmetall" und der üblichen Finanznot entstanden war, war dieses Album ein absoluter Kraftakt, bei dem einige Dinge nicht wirklich reibungslos liefen, und an dessen Ende eigentlich jeder Beteiligte mit den Nerven relativ am Ende war. Noch während der Aufnahmen verließ uns S. Magic M. in Richtung Berlin (beim Titelsong ist er noch an der zweiten Gitarre zu hören), und für mich, der ich mit ihm ja schon bei Desîhra gespielt hatte, war das trotz der vergangenen Streitereien eine bittere Sache,... für die meisten anderen im übrigen auch. Für einen Endmix und das Mastern fehlten dann allerdings Zeit und Geld, so daß der Abschluß der Arbeiten an diesem Album auf den nächsten Sommer verschoben wurde.

Oktober 2000 bis Januar 2002 - Stagnation II Trotz des Wegzugs von S. Magic M. spielten wir noch im Dezember und im Februar ein Konzert mit ihm, bis dann bei einem vorläufig letzten Konzert der Band Mitte März die Zusammenarbeit endgültig beendet war. Zwischenzeitlich - um genauer zu sein: seit den Aufnahmen zu "Galgendämmerung""- hatte sich auch Shin immer mehr von der Band distanziert, und nach einem beschissenen Zwischenfall, sowie wegen einer zunehmend stärker werdenden persönlichen Distanz verließ er Nocte Obducta im Frühling 2001. Das Jahr 2001 bestritt man dann also erstmal nur noch zu viert, doch die Proben zu einem fünften Album zogen sich absolut schleppend dahin, da wirkliche Proben nicht allzu häufig stattfanden. Daran änderte auch der Einstieg des neuen Bassers Flerik im Sommer nichts. Bei der Komplexität des Materials alles andere als gut (Wir probten damals übrigens vornehmlich für "Nektar 1"). Doch nicht nur, dass die Proben nicht ordentlich vorangingen, obwohl alle Mitglieder sich einig waren, daß es sich um das sicher beste Material bislang handelte, auch der Posten des zweiten Gitarristen blieb vakant. Aus drei Kandidaten war aus unterschiedlichen (und teilweise unnötigen) Gründen nichts geworden, so dass ich eigentlich schon gar keinen Bock mehr hatte auf ein weiters Mitglied und die Suche trotz einer weiteren Anfrage als vorläufig beendet betrachtete.

Im Herbst 2001 allerdings kam endlich wieder Bewegung auf. Man beschloss, die Schwere abzuschütteln und wieder mehr Schub zu geben. Im November beendeten wir endlich die Arbeiten an "Galgendämmerung" (wenngleich wir aus unschönen Gründen auf ein erneutes Mischen verzichten mußten, aber unschöne Gründe waren wir ja gewöhnt), und durch einen Zufall hatten wir in Thomas doch noch einen neuen Gitarristen gefunden, bzw. er hatte uns gefunden, denn wir hatten in eine Suche ja nichts mehr investiert.

Februar 2002 bis Januar 2003 - "Ein knöchernes Windspiel" Im Februar 2002 nahmen wir dann (wieder bei Theisen) das Lied "Ein knöchernes Windspiel (Hexer - Teil III / Gemälde derer, die schieden - Teil III)" als Beitrag für den Sampler "Wurzelgeister" auf, auf dem unter anderem die Grabnebelfürsten, Lunar Aurora und Nagelfar vertreten sind, und der als Doppel-LP ein gutes Jahr später erschien (ein weiteres mal erschien das Stück auf der Vinyl-Version von "Schwarzmetall").

Im Sommer 2002 trennten wir uns dann von Flerik, und nachdem der Ersatz aufgrund enormer räumlicher Distanzen nach nur wenige Proben wieder verschwunden war, stieß im Januar 2003 nach einer exzessiven, tierisch teuren und von einem allgemeinen Kater gefolgten Kneipentour Nesthäkchen MK zu uns.

Februar 2003 bis Februar 2004 - "Stille" Nach einigem bandinternen ärger, der vor allem durch Unzuverlässigkeit und horrende Terminirritationen ausgelöst wurde, ging es dann im April 2003 in die Maranis Studios, wo wir das relativ spontan beschlossene Minialbum "Stille (Das nagende Schweigen)" aufnahmen, allerdings noch ohne MK, der erst einmal das Live-Set einzustudieren hatte und außerdem zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit der ausreichenden Zeit für eine solch spontane Doppelbelastung gesegnet war. Die Zusammenarbeit mit Vagelis Maranis erwies sich als sehr fruchtbar, und nicht nur aufgrund des geradezu phantastischen Arbeitsklimas habe ich persönlich nicht nur sehr viel Spaß gehabt (vor allem die sturzbetrunkenen Abende in der Rockfabrik,... als man, nachdem man um sieben Uhr mit erschreckend leerem Portemonnaie ins Bett gefallen war, um elf wieder an die Gitarre und das Mikro durfte... und dass, obwohl man derart große "Locations" für Massenvergnügen eigentlich hasste...), sondern auch verdammt viel gelernt.

Im Juni begannen dann nach über zwei Jahren endlich auch wieder die Live-Aktivitäten, von denen für alle Beteiligten das I-Wood-Festival aufgrund des sehr angenehmen Klimas und der Aftershowparty des Todes auf dem Gelände, im Jugendclub, auf dem Weg zum Hotel, im Acker und im Hotel einen Höhepunkt der bisherigen Bandgeschichte darstellte, dicht gefolgt von dem Abenteuer in den slowenischen Bergen irgendwann zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang.

Das Jahr 2003, und hier insbesondere der Sommer, waren also eine vergleichsweise gute Zeit für Nocte, auch wenn ich mit unserer Leistung auf der Bühne noch nicht wirklich zufrieden war, und neben den üblichen Reibereien hatten wir vor allem sehr viel Spaß miteinander. Wir dachten tatsächlich alle, dass es von nun an besser laufen würde, aber da wir vielleicht doch eine traditionsreichere Band waren, als wir dachten, war das auch diesmal wieder nur ein Trugschluss.

März 2004 bis Dezember 2004 - "Nektar" Im März 2004 begannen die zwei Monate andauernden Arbeiten an den Alben "Nektar 1" und "Nektar 2" in den Maranis Studios, aber auch wenn sich hier schon so einiges an Unstimmigkeiten abzeichnete, so war sich doch keiner bewusst, wie ernst die ganze Situation war, insbesondere anscheinend nicht diejenigen, die noch vor Jahresfrist die Band wieder verließen. Die Aufnahmen an sich verliefen allerdings trotzdem zu unserer Zufriedenheit, Vagelis leistete einmal mehr hervorragende Arbeit (ein Studiotagebuch findet Ihr ebenfalls unter dem Menüpunkt "Nocte Obducta" auf dieser Seite).

Doch nach dem Studioaufenthalt, von dessen Resultat wir uns eigentlich so einiges erhofft hatten, zumal die Kritiken "Nektar 1" überall in den denkbar höchsten Tönen lobten, lief eigentlich alles schief. Neben der ein oder anderen vergleichsweise harmlosen Reiberei mit MK kam es zu massivem ärger mit Thomas in einer Form und Ausprägung, wie sie die Band noch nie erlebt hatte. Des weiteren wurden die Terminüberschneidungen mit der Mainzer Detah Metal Band Misanthropic, bei der auch Steffen und Matthias tätig waren, immer massiver, so dass Steffen beschloss, auszusteigen, sofern auch Matze bereit war, sich für eine der beiden Bands zu entscheiden. Vor die Wahl gestellt, zu bleiben oder zu gehen, entschied er sich glücklicher Weise für Nocte Obducta (es war übrigens der Tag, an dem die deutsche Fußball-Nationalmannschaft so glänzend aus dem Turnier der EM ausschied). Nachdem es über den Sommer hinweg immer wieder zu Eskalationen (nicht im klassischen Sinne natürlich) mit Thomas gekommen war, entschied sich dieser im Herbst 2004, die Band zu verlassen, was auch auf zwischenmenschlicher Ebene wieder für Entspannung bzw. eine Erneuerung der arg belasteten Freundschaft sorgte. Um die gleiche Zeit zog sich auf einmal auch MK ohne erkennbaren Grund und vorerst auch ohne jegliche Bemühung um Klärung zurück und ließ ausrichten, dass er die Band ebenfalls verlassen würde. Auch wenn Steffen fast umgehend durch Flange (ein dem Eingeweihten nicht unbekannter Geselle, er ist für die Vocals auf "Fruchtige Fäulnis" zuständig und war außerdem Live-Aushilfe für Steffen im März 2001) ersetzt werden konnte, hatten wir also binnen eines halben Jahres drei Mitglieder verloren, und dazu kam, dass es auch an so manch anderer Stelle, mit der man zusammenarbeitete, zu höchst unerfreuliche Unregelmäßigkeiten kam, ein fantastisches Jahr also.

Januar 2005 bis **** - Only Time Will Tell... Ende Januar 2005 stießen dann Stefan an der Gitarre und Patrick am Bass zu uns, und in dieser Besetzung setzten wir die im Mai 2004 begonnenen Arbeiten am Nachfolgealben des Nektar-Zweiteilers fort. Leider sahen wir uns dann im Frühling gezwungen, unsere Pläne hinsichtlich des nächsten Albums zu ändern, so dass die mittlerweile ins Live-Set aufgenommenen Stücke "Operation: Traumreise" und "Glückliche Kinder" Stücke des übernächsten Albums darstellen. Weshalb das so ist, werden wir ein anderes Mal erzählen...

Prost! Marcel

Source: http://www.nocte-obducta.de