L’art pour l’art : Die Kunst um der Kunst willen, manchmal auch lat. Ars gratia artis) ist eine Redewendung.
Sie hat die Bedeutung: etwas um der Sache selbst willen tun, ohne Hintergedanken an Anwendung, Geschäft, Nutzen. Die Wendung wird auch abwertend gebraucht für: etwas Nutzloses tun, verspielt sein. In diesem Sinne bezeichnet sie eine extreme Gegenposition zu Kunstauffassungen mit zweckbestimmter, politisch-engagierter Zielrichtung wie bspw. Tendenzliteratur oder Agitprop dar.
Die Wendung war Programm einer französischen Kunsttheorie des 19. Jahrhunderts. Es ist unklar, wer sie als erster geprägt hat; genannt werden Théophile Gautier und Victor Cousin. Mit ihr wird vor allem die Priorität der künstlerischen Form und der ästhetischen Gestaltung hervorgehoben. In Frankreich wurde diese Kunstauffassung vornehmlich von Gustave Flaubert und Charles Baudelaire, in England von Oscar Wilde und in Deutschland von Stefan George vertreten. In den USA vertrat sie am konsequentesten der dem Abstrakten Expressionismus zugerechnete Maler Ad Reinhardt. In ihr kommt die Ansicht zum Ausdruck, dass Kunst sich selbst genügt, sich keinem äußeren Zweck dienstbar machen darf.
Die Redewendung ist in Filmen des Studios Metro-Goldwyn-Mayer zu sehen, wo sie in Latein in das goldene Filmband um den MGM-Löwen gefasst ist (ars gratia artis).