Udo Bockelmann wurde am 30. September 1934 im Schloss Ottmanach bei Klagenfurt als Sohn eines Großwinzers halb-russischer Abstammung und einer deutschen Hausfrau geboren.
Nach Abschluss der Schule mit Abitur studierte Udo Jürgens von 1948 bis 1950 Musik mit den Schwerpunkten Klavier, Harmonie, Komposition und Gesang. Auch erste Songtexte mit eigener Musik entstanden bereits, die er im Rahmen kleiner Konzerte vortrug. Seinen ersten großen Erfolg feierte Jürgens bereits 1950, als er mit dem Titel "Je t'aime" den ersten Platz beim Kompositionswettbewerb des ORF gewann. Derart motiviert gründete er 1951 die "Udo Bolan Band" und nannte sich fortan "Udo Jürgens". Sein erstes Album von 1954 "Es waren weiße Chrysanthemen" brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg, und so heuerte Jürgens als Pianist in der Band von Max Greger an, den er 1956 auf einer ausgedehnten UdSSR-Tournee begleitete. Nach dieser Zeit arbeitete Jürgens wieder als Solokünstler.
Ein beeinduckendes Comeback gelang ihm 1960 mit dem Titel "Jenny", für den er im selben Jahr auf dem "Musikfestival von Knokke" in Belgien mit der Auszeichnung "Bester Künstler des Jahres" bedacht wurde. Darüber hinaus wurde sein Name auch in Deutschland populär und die Single "Jenny" brachte den Durchbruch. 1961 begann die Zusammenarbeit mit dem Manager Hans R. Beierlein, die bis 1977 Bestand hatte. Es folgten ausverkaufte Konzerte, und Udo Jürgens wurde Vertreter einer neuen Musik-Generation. Er realisierte einen Mix aus angloamerikanischem Rock und deutschem Schlager. Noch größer wurde dieser Erfolg, als es ihm gelang durch seinen neuen Musikstil, der sich bis in die Kategorie Chanson durchzog, das junge Publikum wieder für deutsche Musik zu interessieren. Nach dem spektakulären Erfolg von Künstlern wie Elvis Presley waren deutschsprachige Songs nicht mehr so gefragt.
Im Jahr 1966 gelang Jürgens der internationale Durchbruch, als er mit "Mercie Cherie" Sieger des Grand Prix d´Eurovision wurde. Nach weiteren Hits wie "Warum nur, warum" oder "Was ich Dir sagen will" folgte 1967 seine erste Deutschland-Tournee. Zahlreiche Arbeiten aus dieser Zeit wurden in bis zu acht Sprachen übersetzt und von ihm nochmals interpretiert. So feierte er auch Anfang der 1970er Jahre große Erfolge in Japan mit Stücken wie "Wakere no asa (Was ich Dir..)". 1972 erfolgte mit Jürgens die Uraufführung des Musicals "Helden" in Wien, und 1975 erhielt er die Auszeichnung "Goldene Schallplatte" als Sänger des Jahres. 1980 folgte der "Deutsche Schallplattenpreis" und nach weiteren Erfolgen in China beobachteten über 400 Millionen Chinesen ein Konzert-Duett mit Cheng Fangyang. Im Jahr darauf erhielt Jürgens das "Golden Concert Ticket" als erfolgreichster Tournee-Künstler des Jahres.
Im Jahr 1986 folgte das vielbeachtete Album "Deinetwegen", 1990 "Ohne Maske" und 1993 stand er für die Produktion "Ein Schloss am Wörtersee" vor der Filmkamera. 1993 unterschrieb er bei BMG-Ariola einen lebenslangen Künstlervertrag. Jürgens, der auch zahlreiche Hymnen für Weltmeisterschaften und für Personen aus dem Fußballsport geschrieben und gesungen hat, wurde von Franz Beckenbauer 1996 mit den FIFA-Verdienstorden für seine Verdienste um den Sport bedacht. 1995 erschien das Album "Zärtlicher Chaot", 1996 "Gestern heute morgen" und 1998 "Lieder, die im Schatten stehen". Zu seinem von ihm lange besungenen 66sten Lebensjahr begab sich Jürgens 2000 auf eine eindrucksvolle Geburtstags-Tournee, die abermals seine unumstrittene Qualität als Entertainer unterstrich. Zu dieser Tournee erschien das Album "Mit 66 Jahren" mit einem Querschnitt seines Schaffens.
Im Jahr 2000 erhielt Jürgens aus den Händen von Bundeskanzler Gerhard Schröder den Bauer-Medienpreis "Goldene Feder" für sein Lebenswerk verliehen. Weiterhin vielfach gekrönt wurde das musikalische Oeuvre des Sängers, der zweifelsfrei als die europäische Antwort auf Frank Sinatra gesehen werden kann. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen sowie mittlerweile über 5 Millionen Zuschauer, die ihn am Konzertflügel live erlebt haben, sprechen für sich. 2002 absolvierte Jürgens eine Open-Air-Tournee mit zwölf Konzerten durch Deutschland und Österreich, die unter dem Motto "Ein Soloabend" stand. Er wurde mit dem Preis "Helix 2002" vom "Forum Besser Hören" ausgezeichnet. Im gleichen Jahr kam seine CD "Es lebe das Laster" mit insgesamt 15 neuen Songs heraus. Das Werk platzierte sich wochenlang unter den Top 20 der nationalen Album Charts und in der Media Control Liste.
Erst im Jahr 2003 wurde bekannt, dass Jürgens bereits 1999 seine Lebensgefährtin Corinna Reinhold geheiratet hatte. Die Scheidung folge 2006. Im Oktober 2004 wurde Jürgens der Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises für sein Lebenswerk verliehen. Am 2. Dezember 2007 feierte das Musical "Ich war noch niemals in New York" im Operettenhaus Hamburg Weltpremiere, das auf etwa 20 seiner größten Hits aufbaut. 2011 wurde die Geschichte seines Lebens unter dem Titel "Der Mann mit dem Fagott" als Zweiteiler verfilmt. Im selben Jahr wurde er mit der "Platin Romy" ausgezeichnet.
Source: http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=638&RID=1