„Ein guter Musiker fühlt, was er spielt“. Gregor Meyles Debütalbum ist ein Statement. Gefühlvoll, authentisch, hochmusikalisch. Es geht um Werte, um Tiefe und Seele. Um Tugenden wie Stärke und Hoffnung. Und nicht zuletzt um die Liebe. Poetische, autobiographische und insofern mutige Texte, die nicht entblößend, sondern viel mehr persönlich und daher authentisch sind.
Blenden wir zurück: am 13.10.78 wird Gregor in Backnang bei Stuttgart geboren. Er hat zwei Brüder, ist das Sandwichkind, das sich um den Kleinen kümmert und zum Großen hinaufschaut. Mit Vier hält er seine erste Gitarre in den Händen, im Alter von fünf Jahren tritt er vor Hunderten von Leuten in Montreux auf. Ein gutes Jahr später, Gregor geht mittlerweile in die Schule, nimmt er professionellen Gitarrenunterricht und hat nun genug Geld gespart für seine erste E-Gitarre. Mit 12 Jahren spielt er in der Band „Young Guns“ und covert Songs von Guns’n’Roses. Sein Förderer in dieser Zeit ist der Großvater. Schon der Ur-Opa baute Gitarren. Als Gregor 14 Jahre alt ist, trennen sich seine Eltern. Diese Erfahrung prägt Gregors Leben und verändert ihn. Er zieht sich zurück. Zurück in seine Musik. „Die Klänge meiner ultralauten E-Gitarre waren ein gutes Ventil.“
Gregor will auf ein Musikinternat und bekommt die Einwilligung seiner Eltern. Dort hat er Freunde und dort trifft er auf Menschen, die seine Musikbegeisterung teilen. Er singt im Chor, jobbt nebenbei im Gitarrenladen, gibt Gitarrenunterricht und bastelt an seinen ersten eigenen Songs.
Während andere sich den Klassiker BMX-Rad wünschen, träumt er von Gitarren. Bis heute hat sich das nicht verändert. „Man kann nie genug davon haben.“ Mit 20 besorgt sich Gregor einen Gewerbeschein und arbeitet als Tontechniker –durchaus erfolgreich. Ganz nach der Devise „learning by doing“ jobbt er unter anderem für Sarah Connor, Sasha und viele andere. Es ist schon verrückt, dass Gregor damals ausgerechnet für die Künstler gearbeitet hat, die ihn später bei SSDSDSDWEMUGABRTLAD bewertet haben. Als Tontechniker betreute er die Gigs von Stars und Künstlern – heute ist er auf dem Weg, einer von ihnen zu werden. Vielleicht ist das einfach „Schicksal“, wie Gregor sagen würde. Denn das spielt in seinem Leben offensichtlich eine große Rolle.
2001 gründet Gregor die Band „Meyle“ und tourt mit ihr quer durch Deutschland. Gregor will nicht länger nur hören – er will gehört werden. Im Frühjahr 2007 sucht Gregor nach einem geeigneten Produzenten, und trifft schließlich Dieter Falks Manager Christoph John. Aus der vereinbarten halben Stunde werden plötzlich drei Stunden. Vielleicht nicht zuletzt, weil Gregor mit seinem Geheimrezept punktet: einem Birnen-Marzipan-Kuchen aus seinem Stammcafé. Den setzt Gregor kurz darauf bei seinem Treffen mit Claus Fischer erneut ein – und auch dieser gibt sich so beeindruckt von dem Musiker (… und dem Kuchen …), dass er prompt eine Zusammenarbeit vorschlägt. Für Gregor eine große Ehre und nicht zuletzt eine riesen Chance. Die beiden treffen sich immer wieder in Fischers Studio und arbeiten zusammen. Dann plötzlich wird Gregor auf das TV total-Casting aufmerksam. Dass man dort „singen kann, was man will“, ist sein Anreiz, mitzumachen.
Gregor geht zum Casting und schafft den Sprung in die Endrunde mit „So soll es sein“. Den Song, den er für seine Exfreundin komponiert und getextet hat – fast sein wichtigster Song. So wichtig, dass er sein Debütalbum danach benannt hat. Fünf Jahre Beziehung liegen hinter ihm. Da treffen zwei Leben aufeinander, die wollen, aber nicht können. Die Anziehung ist da, doch die Kraft fehlt. Diese, seine Fernbeziehung verarbeitet Gregor erst ein Jahr nach der Trennung. „So soll es sein“ ist ein wichtiger Schritt in diesem Prozess. Als den „vielleicht authentischsten Song auf dem ganzen Album“ beschreibt er selbst sein hochemotionales Werk, in dem sich viele wieder finden werden.
Es ist aber auch der Song, der ihm schließlich zum Durchbruch verhilft. Gregor ist der erste Künstler in der bisherigen Casting Show Geschichte, der das Publikum und die Jury mit ausschließlich eigenen Songs bis ins Finale hinein begeistert und überzeugt. „DEN Song Poeten Deutschlands“, nennt Musikerlegende und Jurymitglied Carl Carlton Gregor Meyle im Rahmen des Castings und Stefan Raab selbst verneigt sich vor Gregor mit der Beurteilung „Du bist einer der begnadetsten Songwriter, die ich seit vielen vielen Jahren gehört und erlebt habe“.
Nach diesem unerwarteten Erfolg bei SSDSDSDWEMUGABRTLAD setzt Gregor nun seine Studioarbeit mit Claus Fischer fort und nimmt sein erstes Album auf. Er lässt nicht einfach produzieren, er gestaltet die gesamte Produktion mit und hinterlässt seine ganz eigene Handschrift.
Wer sich auf Gregors Musik einlässt, erkennt bald, dass jedes Stück für sich und alle zusammen einfach echt sind. „Meine Songs entstehen zuallererst mit und an der Gitarre. Es gibt dabei wenige Lieder, bei denen ich Text und Melodie gleichzeitig schreibe“, berichtet der 29jährige und stellt fest: „Bei ,Irgendwann’ war es aber so“ – dem Song und Album-Opener, den er für seinen besten Freund und wichtigsten Kritiker geschrieben hat. Er bekommt die Songs, die Gregor komponiert als Erster zu hören. Und erst wenn er einverstanden ist, ist auch Gregor zufrieden.
Hoffnung und Träume, Höhen und Tiefen, Freude und Schmerz oder kurz: das Leben in seiner elementarsten Form sind Gregors Themen. Und er wäre nicht der, der er ist, wenn er nicht ein so sicheres Umfeld hätte, auf das er zählen kann – und das auf ihn zählt. Gregor sieht, schätzt und liebt die kleinen Dinge des Lebens. Er weint, wenn er einen traurigen Film sieht – und trinkt dabei am liebsten Rotwein, seine wohl größte Schwäche. Seit kurzem sammelt er Schals, neuerdings sind sie eine Art Markenzeichen geworden – ohne, dass er es geplant hätte. Gregor Meyles Single „So soll es sein“ und das gleichnamige Album erscheinen am 28. März 2008. Wirklich fassen kann der Künstler das alles noch nicht. Sein Weg auf die Bühne war steinig und lang. Doch eines hat Gregor nie aus den Augen verloren: „Glück ist, wenn man gerne tut, was man tun muss“, sagt Gregor und man spürt, dass er nicht nur Glück hat, sondern jetzt auch richtig glücklich ist.